Wir alle haben unsere Eigenarten und Routinen. Gewohnheiten, die wir ohne groß nachzudenken ausführen. Dabei gibt es positive, wie etwa die tägliche Pflege, aber auch negative, wie etwa der Blick auf das Handy, der zu oft erfolgt. Diese „Macht der Gewohnheit“ lässt sich steuern. Dazu ist ein tägliches Training nötig, um schlechte Angewohnheiten abzuschütteln und gute Eigenschaften aufzubauen. Empfehlungen für den Alltag.
Routinen am Morgen
Was du tun solltest
Stehe früh auf. Wer sich um 22:30 Uhr schlafen legt, kann nach sieben Stunden um 5:30 Uhr aufstehen. Ausreichend Schlaf, um den Tag erfrischt zu beginnen. Es erscheint dabei ein Mythos, das Frühaufsteher mehr Zeit haben, Dinge zu erledigen (so oder so: der Tag hat 24 Stunden, egal wo sich dabei die sieben Stunden Schlaf einordnen), doch ist bei erfolgreichen Menschen der Anteil an Frühaufstehern auffallend hoch.
Nutze den Start in den Tag für Sport oder Meditation. Geist und Körper bilden die Basis aller weiteren Schritte. Hast du morgens noch nicht die Kraft dazu, so nutze den Nachmittag oder den frühen Abend.
Auch Zwischendurch gibt es Möglichkeiten zum Bewegen: nehme die Treppen, statt dem Aufzug, schaffe dir einen Schreibtisch an, der sich in der Höhe verstellen lässt, um auch im Stehen arbeiten zu können, und fahre mit dem Fahrrad zur Arbeit.
Was du besser bleiben lässt
Überprüfe nicht sofort deine E-Mail, Anrufliste oder andere Nachrichten. Es warten nur Ablenkungen, weitere Aufgaben oder Ärger auf dich. Das alles ist auch später noch da. Erfülle zunächst den größten Teil deiner wichtigsten Aufgabe bis zum Nachmittag.
So wird es unmöglich, den Arbeitstag ohne das gewünschte Ergebnis zu beenden. Immer zum gleichen Zeitpunkt beantwortest du gesammelt alle Anfragen. Aufgaben, die du innerhalb von drei Minuten erledigen kannst, werden sofort umgesetzt. Alles andere für später eingeplant.
Routinen am Nachmittag
Was du tun solltest
Lade deinen Akku auf. Gegen Mittag sinkt dein Energielevel. Du solltest jetzt gesund essen, dich etwas außerhalb des Unternehmens bewegen und Kraft sammeln für die nächste Runde. Auch ein kurzer Schlaf – Powernapping – kann helfen.
Spare dir einfache Aufgaben für den Moment auf, in dem du arbeiten musst, aber dazu nicht die Kraft verspürst.
Was du besser bleiben lässt
Surfe nicht wahllos durch das Internet. Um fokussiert zu arbeiten, benötigst du etwa 15 Minuten, um dich wieder auf ein Thema zu konzentrieren, um in den „Flow“ zu kommen.
Die scheinbar kurzen Momente zur Auflockerung, um nur mal eben auf Facebook oder YouTube einen lustigen Clip anzusehen, rauben dir über den Tag massig Zeit, da sich der Aufruf der Seiten, des Videos und des Fokussierens im Anschluss locker auf 20 Minuten summieren. Drei Unterbrechungen entsprechen also schon einer Arbeitsstunde.
„Die Ketten der Gewohnheit sind zu leicht, um sie zu spüren, bis sie zu schwer sind, um gebrochen zu werden.“ – Warren Buffett
Routinen am Abend
Was du tun solltest
Verbringe bewusst Zeit mit deiner Familie und deinen Freunden. Als Ausgleich zur Arbeit, um den Kopf frei zu bekommen und um deinen Liebsten ein guter Mensch zu sein. Plane diese Zeit, lasse aber auch erwünscht ganz freie Momente zu.
Entwickle deine Fähigkeiten. Lese Bücher oder besuche Seminare und Kurse. Was hast du heute gelernt? Investiere in dich selbst.
Plane den nächsten Tag. Am Abend hast du die Ruhe zu überlegen, welche Aufgaben dich am nächsten Tag erwarten. Die wichtigsten Dinge sollten ganz oben auf deiner Liste stehen. Diese packst du als erstes an.
Doch was ist wichtig? Wenn du dir den nächsten Tag vorstellst, wie du am Abend im Bett liegst: was würde dich am meisten ärgern, dass es nicht erledigt wurde?
Eine weitere hilfreiche Frage ist: Wovor hast du die größte Angst? Auch das ist ein guter Hinweis auf Wichtigkeit. Punkte, die noch nicht abgearbeitet wurden schaust du dir noch einmal an und entscheidest erneut: am nächsten Tag bearbeiten (Ja sagen), freigeben (Nein sagen) oder delegieren (Ja sagen, doch in andere Hände geben).
Was du besser bleiben lässt
Nutze keine Smartphones, Laptops oder Tablets im Bett. Besonders nicht in dunkler Umgebung. Das kurzwellige, blaue Licht hat einen großen Einfluss auf deine Schlafqualität. Morgens hat das Sonnenlicht einen größeren Anteil an blauen Licht, das auch diese Geräte ausstrahlen. Und dieses Licht hemmt die Produktion von Melatonin im Körper. Da Melatonin den Tag-Nacht-Rhythmus steuert, kann es zu Schlafstörungen kommen. Wir werden einfach nicht müde.
Fazit
Schlechte Gewohnheiten abzulegen erfordert viel Selbstkontrolle. Und das ist auch der Beweis, wie viel Kraft in diesem System liegt. Wir alle hören uns sagen: die Tage vergehen so schnell. Doch wenn diese Tage mehr und mehr mit dir nützlichen Gewohnheiten gefüllt, gleichzeitig schlechte abgelegt werden, wirst du stolz zurück blicken können und mit einem guten Gefühl in die Zukunft schauen. Konsequent musst du sein…