Beweg deinen Arsch: Ziele setzen und auch erreichen

Der Jahreswechsel ist die Zeit der guten Vorsätze. Doch oft sind diese schon Ende Januar bereits wieder Makulatur. Verloren im Alltag, in den gewohnten Abläufen und alten Strukturen. Dabei sind es nicht die Wünsche, die plötzlich verschwunden sind, sondern die Art, wie wir diese Wünsche formuliert haben. Viel zu vage. Das Ziel muss deshalb ein aussagekräftiger Vertrag sein, den wir nicht so ohne weiteres brechen können. Der uns Schritt für Schritt zu kleinen Erfolgen führt, die uns näher zum großen Ziel bringen.

„Wer vom Ziel nicht weiß, kann den Weg nicht haben, wird im selben Kreis all sein Leben traben“, so Christian Morgenstern. Schon vor über 100 Jahren wusste man also, dass ohne Ziel keine Planung möglich ist, ohne Planung keine Erfolge – und wenn, dann eher zufällige. So dramatisch es auch klingt: es ist lebensentscheidend, dass zum Erreichen der Wünsche, zum Erfüllen deiner Träume, klar definierte Ziele gesetzt werden.

Prioritäten mess- und machbar definieren

Träume und Wünsche

Fragt jemand, ob du Ziele hast, so kannst du das natürlich leicht bestätigen, dabei sind es oft nur gute Absichten, Wünsche und Träume, wie beim genaueren Hinterfragen deutlich wird. Es gibt also einen Unterschied zwischen einem Wunsch und einem Ziel, wobei die Verdeutlichung deiner Träume und Vorhaben die Grundlage für die nächsten Schritte bildet: klar definierte Ziele. Und diese erkennst du anhand der folgenden fünf Regeln.

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5 Regeln für echte Ziele

01 Klar definiert

Hier geht es um Genauigkeit, statt Mehrdeutigkeit. Was, wo, wann und wie? Alles andere als vage. Welches Ergebnis möchtest du bis wann erreichen und welche Voraussetzungen gilt es zu schaffen? Damit nagelst du dich selbst fest, machst einen Vertrag mit dir selbst. Oft werden Ziele unbewusst locker formuliert, um sich Türen als Ausweg offen zu halten. Doch „sorry“, mit diesen 5 Regeln zwingen wir dich zum Erfolg.

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02 Messbar

Dazu müssen deine Ziele messbar sein. Nur so kannst du ablesen, ob du Fortschritte erzielst und auf Spur bleibst. Das hilft beim Motivieren, wenn wieder ein Schritt in Richtung Zielerfüllung geschafft ist. Doch woran lassen sich diese Schritte ablesen?  Etwa an dem folgenden Ziel: „Ich lerne als nächstes Photoshop“. Eher nicht.

Nur so wird dieser Wunsch zu einem echten, messbaren Ziel: „Ich werde am 01. März 2016 eine zweitägige Photoshop-Schulung bei dem Schulungsunternehmen XY in Nürnberg besuchen, wobei mein Unternehmen die Kosten komplett tragen wird“. Daraus ergeben sich so einige Handlungsaufforderungen an dich, um dieses Ziel auch zu erreichen, um deinen Vertrag zu erfüllen.

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03 Motivierend

Es geht um deine Träume und Wünsche: diese sind gleichzusetzend mit einer gehörigen Motivation. Doch schon bei der Zielsetzung musst du wissen, dass du dein Ziel auch erreichen kannst. Du glaubst an die Umsetzung und kannst dir die einzelnen Schritte dorthin klar vorstellen. Natürlich wird es Rückschläge geben, doch halten diese nicht auf, sondern lassen dich nach Alternativen suchen. Übrigens: Zu klein und einfach gesetzte Ziele demotivieren eher, übertreiben solltest du es aber auch nicht, wie der nächste Punkt zeigen wird.

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04 Machbar

Ein gesetztes Ziel muss erreichbar sein und zwar in einem absehbaren Zeitraum. Zwar gibt es auch Lebensziele, wie etwa eine sorgenlose Rente, aber der größte Teil deiner Ziele wird wohl in einem 5-Jahres-Zeitraum liegen. Natürlich dürfen Ziele herausfordern und auch schwierig in der Umsetzung sein, doch utopisch ist hier ein unerwünschtes Wort. Eine realistische Einschätzung ist also gefragt. Selbst wenn es ein sehr langer Zeitraum ist und zunächst zahlreiche Unterziele erfüllt sein müssen, sollte dein Ziel zwingend machbar sein.

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05 Zeitlicher Ablauf

Jeder Kreative kennt Deadlines. Oft überschritten, aber immer ein magischer Wert, der das Handeln beeinflusst. Auch für dein Ziel muss ein genauer Zeitrahmen definiert sein. Du musst wissen: an diesem Tag habe ich mein Ziel erreicht. Die Zeit geht vorbei und du näherst dich einem Datum, das du nicht überschreiten möchtest. Setze zuvor einige Meilensteine, die bis zu einem gewissen Zeitpunkt erfüllt sein müssen, um den Ablauf weiter zu kontrollieren. Dazu passt auch der nächste Tipp.

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In kleinen Schritten

So teilst du Ziele in leicht verdauliche Häppchen ein

Schreibe deine Ziele auf. Da klar und messbar definiert, kannst du nun per „Reverse Engineering“  deinen Weg zum Ziel rückwärts planen. Breche dazu das große Ziel in einige kleinere Unterziele auf. Diese Ziele wiederum ergeben jeweils ToDo-Listen, die auf einen bestimmten Zeitraum aufgeteilt werden. Auch Checklisten können helfen, falls wiederkehrende Aufgaben zu erwarten sind.

Mir persönlich helfen Visualisierungen. Es mag sich albern anhören, aber ich stelle mir das Ergebnis in Gedanken mit allen Details vor. Arnold Schwarzenegger hat so gleich dreimal Karriere gemacht: zunächst als Bodybuilder, als Filmstar und als Politiker. Dabei werden in der Fantasie Details deutlich, die zuvor nicht bedacht und eingeplant wurden. Manche empfehlen, abends im Bett vor dem Schlafen die nächsten Schritte zum Ziel und den daraus entstehenden Erfolg zu visualisieren. Überaus motivierend!

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Psychologisches

Um schon zum Start deine Psyche auszutricksen, plane auch die typischen Effekte ein, die dich in der Vergangenheit zum Aufgeben „gezwungen“ haben. Stelle dir pro Schritt mögliche Fehler und Stolpersteine vor und lege dir ein, zwei Alternativen und Auswege parat, um in Ruhe darauf reagieren zu können. Niemand verliert, der Fehler macht, sondern nur der, der sich nach einem Fehler aufgibt. Verzettelt dich auch nicht in Aufgaben. Ein (höchstens zwei) große Ziele werden dich genügend beschäftigen, denn daraus ergeben sich hunderte kleinster Aufgaben.

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Lege dabei den Fokus auf die wichtigsten Aufgaben. Doch wie soll man diese erkennen? Frage dich selbst: wenn der Arbeitstag vorbei ist, welche Aufgabe sollte dann erledigt sein, die dich stolz und glücklich macht, dass sie vom Tisch ist? Irgendwelche Facebook-Meldungen, Mails oder das Aufräumen deines Schreibtisches? Oder ist es nicht eher das Erledigen deiner Steuererklärung oder das Gespräch mit deinem Vorgesetzten für die Gehaltserhöhung? Oft sind die Arbeiten, die wir am längsten vor uns herschieben, die größte Angst auslösen, die wichtigsten.

Ein Problem bleibt: egal wie schmackhaft die einzelnen Schritte hin zum großen Ziel auch gestaltet wurden, der Mensch kommt nur schwer aus seiner Rolle heraus und fällt oft in alte Muster zurück. Doch wer immer das Gleiche macht, kann kaum andere Ergebnisse erwarten.

Auf Spur bleiben

Ständige Analyse

Deine Ziele wurden messbar umgesetzt. Überprüfe deshalb einmal pro Monat (oder gar einmal pro Woche), ob du noch „auf Spur“ bist. Reagiere auf Hürden und andere Widrigkeiten und passe deinen Plan entsprechend an. Fehler sind willkommen und normal, solange sie dich nicht zu lange aufhalten, um dein nächstes Ziel zu erreichen. Lerne daraus. Wer mag, druckt sich seinen Fahrplan zum Ziel groß aus und hängt diesen an die Wand. Und denke daran: „Never let perfect be the enemy of good enough”.

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Zusammengefasst

Merke dir die drei Ms: messbar, motivierend und machbar. Das alles in einen zeitlichen Rahmen verpackt, sichert den Weg zum Ziel. Dieser Weg wird so unterteilt, dass stetig kleine Erfolge gefeiert werden können. Für alle Hindernisse auf diesem Weg hilft dir nur deine Willensstärke: durchhalten!

Dirk Metzmacher

Dirk Metzmacher ist der Herausgeber des Photoshop-Weblogs, sowie Fachjournalist und Content-Profi, dessen Artikel seit über 12 Jahren Leser von Fachpublikationen wie DigitalPhoto, Dr.Web, PSD-Tutorials und (in zahlreichen Content Marketing-Kampagnen) Unternehmen von den Grundlagen bis hin zu professionellen Arbeitsweisen begleitet haben.

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