Muss man Mehrwertsteuer im Angebot ausweisen?

Beim Schreiben der ersten Angebote stellt sich jedem Selbständigen irgendwann die Frage: muss ich die Mehrwertsteuer im Angebot ausweisen? Schlimmer noch, wenn man sich diese Frage gar nicht erst stellt, denn Fehler bei der Angabe der Mehrwertsteuer (MwSt) im Angebot können richtig teuer werden. Im schlimmsten Fall musst Du die Umsatzsteuer aus der eigenen Tasche bezahlen, ohne dass Du sie auf den Kunden umlegen kannst.
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Webdesign Preise: mehr Umsatz durch Preisgestaltung nach Kundennutzen

Wie legt man den Preis für ein Webdesign-Projekt fest?

In den meisten Fällen kommen Webdesign Preise so zustande, dass der erwartete Aufwand mit dem eigenen Stundensatz multipliziert wird. Wie der Stundensatz zustande kommt, lasse ich mal dahingestellt.

Der große Vorteil ist: das ist relativ einfach und geht zügig. Man muss nur sicherstellen, dass man den Aufwand einigermaßen abschätzen kann, aber das kriegt man mit etwas Übung ganz gut hin.

Der Ansatz hat aber gewaltige Nachteile.

  1. Der Gesamtumsatz ist limitiert auf das Produkt aus Zeit und Stundensatz. Man kann (rein mathematisch betrachtet) seinen Stundensatz erhöhen oder den Aufwand höher abschätzen. In der Realität ist das aber oft keine Option.
  2. Das „Verlust-Risiko“ für den Anbieter ist relativ hoch. Kalkuliert man einen großen Puffer ein, gewinnt man den Auftrag nicht. Hat man den Auftrag und es geht etwas schief, geht der Stundensatz in den Keller.
  3. Diese Art der Preis- und Angebotsgestaltung führt schnell zu einem Wettlauf um den niedrigsten Preis. Nicht durch die Zahl, die am Ende herauskommt, sondern durch die Überlegungen auf dem Weg dahin, durch die Denkweise.

Was ist der Ausweg?

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Webdesign Preise: Festpreis oder Stundensatz?

Dieser Artikel ist der erste in einer Serie zum Thema Webdesign Preise. Die Serie beschäftigt sich zunächst mit der Abrechnung und dann im zweiten Teil mit der Preisgestaltung von Webdesign-Projekten.

Abrechnung von Webdesign-Projekten

Insbesondere zu Beginn einer selbständigen Tätigkeit als Webdesigner stellt sich die Frage, wie man seine Webdesign Preise angibt:

  1. als Stundensatz (mit Abrechnung nach Aufwand) oder
  2. als Festpreis.

Ein weiterer beliebter Ansatz ist eine Mischung aus beiden Abrechnungsmodellen: Man nennt einen Festpreis für einen vertraglich festgelegten Leistungsumfang und gibt einen Stundensatz an, der bei zusätzlichen Leistungen zum Tragen kommt, die vom vertraglich vereinbarten Umfang abweichen. Das ist ein praktikabler Ansatz, der aber einige gravierende Nachteile hat. Dazu gleich mehr.

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Umfrage zur Webdesign-Vermarktung: Ergebnisse

Tortendiagramm (Ausschnitt)

Wie angekündigt ist die Umfrage zur Webdesign-Vermarktung inzwischen abgeschlossen. Die Ergebnisse liegen vor und ich stelle sie wie versprochen zur Verfügung.

Aber vorher noch einmal allen Teilnehmern: ein ganz großes Dankeschön für’s Mitmachen!

Die Umfrage lief im Juni / Juli 2013 und wurde von 33 Teilnehmern beantwortet. Bitte bei der Beurteilung der Ergebnisse beachten, dass die Antworten freiwillig waren und nicht jeder Teilnehmer alle Fragen beantwortet hat. Natürlich ist die Umfrage auch nicht repräsentativ.

Hier sind die Highlights:

  • 65% der Teilnehmer sind selbständig. Der Rest verteilt sich in etwa gleich auf Partnerschaft, Agentur und Anstellung.
  • 70% sind Ein-Personen-Unternehmen.
  • 23% sind schon über 10 Jahre im Markt, 13% ein Jahr oder weniger, der Rest dazwischen.
  • 75% der Unternehmen haben angegeben, einen Jahresumsatz von bis zu 25.000 EUR erzielt zu haben, 4% über 500.000 EUR.
  • Zwei Drittel der Unternehmen erhalten wiederkehrende Zahlungen; die meisten, ca. 40%,  zwischen 1 und 10% ihres Jahresumsatzes.
  • Etwa jedes 5. Unternehmen berechnet ein Entgelt für die Überlassung von Nutzungsrechten und das meist nur gelegentlich.
  • 62% setzen Ihren Angebotspreis ausschließlich per Kalkulation fest. Ein gutes Drittel berücksichtigt bei der Preisangabe auch den erwarteten Nutzen für den Kunden.
  • Etwa 40% verwenden einen definierten Prozess bei der Projektakquise
  • Die wichtigsten Marketing-Kanäle zur Gewinnung von Neukunden sind
    1. Persönliche Kontakte und Empfehlungen (ca. 47% der Nennungen)
    2. Web und Social Media (ca. 22% der Nennungen)
    3. Ausschreibungen / Vermittler (ca. 14% der Nennungen)
  • Ca. 70% der Unternehmen schreiben 1-2 Angebote pro Monat
  • Etwa ein Drittel der Antwortenden investiert 2 Stunden in ein Angebot, ein knappes Drittel mehr und ein starkes Drittel weniger Zeit.
  • Knapp die Hälfte (46%) haben sich auf etwas spezialisiert .
  • Die beliebtesten Zusatzleistungen sind
    1. Wartung / Pflege (ca. 23% der Nennungen)
    2. SEO (ca. 20% der Nennungen)
    3. Logos, Corporate Design, Grafikdesign (ca. 19% der Nennungen)
  • 46% der Teilnehmer sind mit ihrer Auftragslage leicht unzufrieden, 19% sind unzufrieden. Ein starkes Drittel ist zufrieden (23%) oder sehr zufrieden (12%).

Wer mehr Einblick haben möchte: hier ist der komplette Webdesign Report (PDF).

Zwischenstand zur Webdesign-Umfrage

Zunächst möchte ich mich bei allen Teilnehmern meiner Umfrage zum Webdesign-Geschäft ganz herzlich bedanken. Ich weiß es zu schätzen, dass Ihr Eure wertvolle Zeit dafür aufgewendet habt.

Ich habe Ergebnisse versprochen und die werden auch kommen. Am 31. Juli werde ich die Umfrage schließen und anschließend die Ergebnisse zur Verfügung stellen. Bis dahin kann man also noch teilnehmen. Es wäre schön, wenn wir noch einige Antworten zusammen bekämen. Doch jetzt erst mal ausgewählte Zwischenergebnisse:

Nutzungsrechte

Mehr als Dreiviertel der Teilnehmer gaben an, sich nie Nutzungsrechte bezahlen zu lassen.

Wie häufig überlassen Sie Nutzungsrechte gegen Entgelt?

Preis

Bei der Preisfestlegung gehen knapp zwei Drittel mit einer Kalkulation auf Basis des Stundensatzes vor. Ein Drittel ermittelt den Angebotspreis ganz oder teilweise anhand des Nutzens für den Kunden.

Wie ermitteln Sie den Preis für angebotene Leistungen?

 Marketing-Kanäle

Wie kommen die Kollegen an ihre Kunden? Wenig überraschend liegen „Persönliche Kontakte und Empfehlungen“ mit knapp 50% aller Nennungen deutlich vorn. Achtung: da hier mehrere Antworten gegeben werden durfte, bezieht sich der prozentuale Anteil jeweils auf die Gesamtmenge der Nennungen, nicht der Teilnehmer. Beinahe jeder Teilnehmer hat diesen Punkt als Marketing-Kanal genannt. Klar, anders geht’s nicht.

Umfrage-Zwischenergebnis: Die wichtigsten Marketing-Kanäle

Das ist der aktuelle Zwischenstand. Die ausführlicheren Ergebnisse gibt’s dann nach Abschluss der Umfrage im August. Ich hoffe, es kommen noch mehr Teilnehmer dazu. Wer also noch nicht mitgemacht hat oder Kollegen dazu einladen möchte, rennt offene Türen ein:

Jetzt teilnehmen.

Update: Die Umfrage ist abgeschlossen.

Überraschend freundliche Software

Zur Abwechslung mal ein kurzer Abstecher ins Reich der User Experience (UX). Ich liebe es, wenn mich Software mit kleinen Arbeitserleichterungen oder Aufmerksamkeiten überrascht. Daher schaue ich mir immer wieder gerne die Dinge an, die bei Little Big Details zusammengetragen werden. Gelegentlich mache ich aber auch selbst Entdeckungen.

Heute habe ich in einem US-Onlinestore (basierend auf Shopify) rumgeklickt. Ich wollte die Versandkosten nach Deutschland sehen. Länderliste ist im Fokus, dann vier mal „g“ drücken: 1, 2, 3, 4: Gabon, Gambia, Georgia, Germany. So mache ich das eigentlich immer.

Dann habe ich abgebrochen und weiter gestöbert. Anschließend zurück zur Kasse. Länderliste im Fokus; Gerade setzte ich zum Schnellfeuern der G-Taste an, da kam „Germany“ schon nach dem ersten Tastendruck. Shopify hat sich meine vorherige Auswahl gemerkt und diese vor die eigentliche Länderliste gestellt.

shopify_countries

Ein ähnliches Erlebnis hatte ich vor Kurzem mit Google Chrome: im Bookmark-Manager einen neuen Ordner angelegt. Beim nächsten Bookmark ist dieser Ordner vorausgewählt. Sehr praktisch. Von Safari war ich mehr Klickerei gewöhnt.

Beides sind wirklich nur Kleinigkeiten, aber ich habe mich über die Geste gefreut, vielleicht auch weil sie unerwartet kam. 🙂 Bei mir jedenfalls haben sowohl Chrome als auch Shopify Pluspunkte gesammelt.

Und das ist der tiefer liegende Sinn: solche unerwarteten kleinen Nettigkeiten wecken positive Emotionen. Und eine positive Benutzererfahrung (UX) stärkt die Kundenbindung.

Wo steht Ihr Webdesign-Geschäft im Vergleich zu Kollegen und Wettbewerbern?

Ich mache gerade eine Umfrage unter Webdesignern zum Thema Marketing und Vertrieb und möchte Sie einladen, daran teilzunehmen. Die Ergebnisse werde ich veröffentlichen, so dass Sie etwas zurückbekommen: Daten für ein Benchmarking unter Kollegen und Wettbewerbern. Das funktioniert natürlich nur, wenn genügend Leute mitmachen. Also sind auch Sie gefragt! 😉

Die Umfrage ist anonym, ich erhalte keinerlei persönliche Daten. Das Beantworten der 20 Multiple-Choice-Fragen ist schnell erledigt, ca. 5-10 Minuten sollten reichen.

Hier geht’s zur Umfrage. Update: Die Umfrage ist abgeschlossen.

Je mehr Teilnehmer, desto besser für die Ergebnisse: gerne können Sie weitere Webdesigner-KollegInnen einladen, die Fragen zu beantworten, z.B. per Tweet.

Würde mich freuen, wenn Sie auch teilnehmen.

Marketing für Webdesigner

Drei Fragen, die helfen, effektiv vorzugehen

In einem Internetforum habe ich mir neulich ein LOL eingefangen, weil ich das Stichwort „Marketing für Webdesigner“ erwähnt habe. Ein Witz war nicht in der Nähe, daher weiß ich nicht genau, warum die Person lachte. Ich habe mir die Mühe nicht gemacht, danach zu fragen.

Aber die drei Buchstaben haben mir etwas verdeutlicht: Marketing wird häufig nicht Ernst genommen. Vielfach hat der Begriff „Marketing“ sogar einen negativen Beigeschmack. Unter Softwareentwicklern gelten die Marketing-Leute oft als ahnungslose Großmäuler, die alles maßlos übertreiben, um nicht zu sagen, lügen bis sich die Balken biegen. Ich habe früher selbst teilweise ein solches Vorurteil gehabt. Und solche Leute gibt es auch. Mittlerweile habe ich meine Sicht aber geändert. Marketing ist harte Arbeit. Groß rumlabern hilft bestenfalls kurzfristig.

Die Frage ist vielleicht eher, was Marketing im Falle von Webdesignern oder anderen Kleinunternehmen überhaupt ist. Nach meinem Verständnis trifft das deutsche Wort Vermarktung den Kern der Sache relativ gut. Vermarkten ist mehr als verkaufen. Im Prinzip muss man sich drei Fragen stellen:

  1. Wer will haben, was ich biete bzw. wen will ich bedienen?
  2. Wie kann ich diese Interessenten erreichen?
  3. Wie bringe ich die Interessenten dazu, mein Angebot zu wählen?

Die Festlegung der Zielgruppe wirkt sich stark auf das Potenzial bezüglich Auftragsvolumen und Budgets aus.  Zusätzlich kann man in einer spezifischen Zielgruppe (z.B. Gastronomie) seine potenziellen Kunden sehr gezielt ansprechen, z.B. in entsprechenden Magazinen oder Foren, auf Fachmessen etc. Dies hilft bei der Beantwortung von Frage 2.

Nach einigen Aufträgen aus einer bestimmten Branche kann man Branchenkenntnisse und relevante Referenzen vorweisen. Außerdem funktioniert Mund-zu-Mund-Propaganda innerhalb einer Branche wesentlich besser als branchenübergreifend. Man kennt sich innerhalb einer Branche und tauscht sich aus oder beobachtet sich gegenseitig. Ein solcher Ruf ist ein Vorteil Ihres Angebots/Portfolios gegenüber dem Wettbewerb und ist schon eine richtige Antwort auf Frage 3.

Eine einzelne Branche dürfte in den wenigsten Fällen für ein gesundes Auftragsvolumen ausreichen. Wenn man sich aber an alle wendet, die Webdesign-Leistungen benötigen, verliert man die oben genannten Vorteile. Sinnvoller ist es daher, sich seine Zielgruppe aus mehreren Branchen oder anhand anderer Kriterien ausreichend groß zu schneiden und die einzelnen Segmente dann gezielt anzusprechen.

Wie gehen Sie vor bei der Vermarktung von Webdesign? Wir freuen uns, wenn Sie uns an Ihren Erfahrungen in den Kommentaren teilhaben lassen.